11 Fakten zum Weihnachtsbaum
Er gehört wie kaum eine andere Tradition zum Weihnachtsfest: Der Weihnachtsbaum. Festlich geschmĂŒckt und im hellen Lichterglanz steht er im Dezember und Januar in den Wohnzimmern vieler Familien und ist das strahlende Zentrum der WeihnachtsmĂ€rkte. Dennoch sind viele Geschichten und Fakten rund um den festlichen Baum wenig bekannt. Dabei sind diese teilweise erstaunlich, skurril und das eine oder andere verwunderte LĂ€cheln lĂ€sst sich nicht vermeiden. Wir haben einige Fakten und Anekdoten zum Weihnachtsbaum zusammengetragen.
Fakt 1: Die ersten waren die Bremer
Eine historisch nicht leicht zu beantwortende Frage ist, wo der erste Weihnachtsbaum stand. Eine Legende spricht von ersten behangenen BĂ€umen zur Weihnachtszeit im Freiburg des 15. Jahrhunderts. Gesichert ist dies ebenso wenig, wie Berichte ĂŒber WeihnachtsbĂ€ume in StraĂburg, Stockstadt, Lettland oder Estland. Der frĂŒheste historische Beleg fĂŒr einen Weihnachtsbaum im heutigen Sinne stammt aus einer Bremer Zunftchronik aus dem Jahr 1570. Aus den ZĂŒnften heraus ĂŒber die Familien und AdelshĂ€user verbreitete sich der Brauch weiter.
Fakt 2: Die beliebtesten WeihnachtsbÀume
Welcher Baum steht in den deutschen Weihnachtsstuben? Ganz klarer Liebling der Deutschen ist die Nordmanntanne. Ihre Zweige haben ein saftiges GrĂŒn, die Nadeln stechen nicht und bleiben lange am Baum. Dank dieser Eigenschaften sind circa drei Viertel aller verkauften WeihnachtsbĂ€ume Nordmanntannen. Auf Platz zwei ist die Blaufichte mit 15 Prozent. Alle anderen Arten wie Fichte, Nobilistanne oder Kiefer folgen dahinter.
Fakt 3: Alter eines Weihnachtsbaumes
Das Alter eines Weihnachtsbaumes ist stark von seiner GröĂe abhĂ€ngig. Im Schnitt sind WeihnachtsbĂ€ume beim HĂ€ndler zwischen acht und zwölf Jahren alt. Kleinere BĂ€ume sind meist jĂŒnger. Die WeihnachtsbĂ€ume, die auf den WeihnachtsmĂ€rkten stehen, sind oft zwischen 80 und 100 Jahren alt. Die 31 Meter hohe Fichte auf dem Frankfurter Römer ist beispielsweise 80 Jahre alt.
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Fakt 4: Hoch, Höher am Höchsten
Es gibt einige BĂ€ume, die sich – neben Lichterketten und Kugeln – mit dem Titel höchster Weihnachtsbaum schmĂŒcken. Am höchsten ist der Dortmunder Weihnachtsbaum. Der Engel, welcher die Krone schmĂŒckt, schwebt in 45 Metern Höhe. Doch die Dortmunder mogeln ein wenig. Ihr Baum setzt sich aus 1.700 einzelnen Fichten zusammen, die auf einem GerĂŒst stehen. Der höchste freistehende Weihnachtsbaum wĂ€chst in Eichsel an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Basel. Der festlich geschmĂŒckte Mammutbaum aus dem Jahr 1902 misst 36 Metern. Er hat aber den Vorteil, dass er in den nĂ€chsten Jahren noch höher wird.
Foto: Arnoldius / CC-by-sa-3.0
Den Titel des höchsten geschlagenen, beziehungsweise abgesÀgten Weihnachtsbaums 2019 bekommt die rund 31 Meter hohe Fichte in Frankfurt.
Fakt 5: The Famous Rockefeller Christmas Tree
Er ist einer der bekanntesten und am meisten fotografierten WeihnachtsbĂ€ume der Welt: Der Christmas Tree am Rockefeller Center in New York. Seit 1933 schmĂŒckt eine bis zu 30 Meter hohe Fichte (Baum des Jahres 2017) den Vorplatz des Wolkenkratzers. Wenn die Beleuchtung des Baumes aus bis zu 50.000 LED-Lampen jedes Jahr feierlich am 29. November eingeschalten wird, ist das in den USA ein landesweites Ereignis. GeschĂ€tzte 20 Millionen Menschen besuchen den Baum jedes Jahr. Ein besonderes Highlight bildete von 2004 bis 2017 ein 250 Kilogramm schwerer Stern aus 25.000 Swarovski-Steinen. Preis des einmaligen Sternes: circa 1,5 Millionen Dollar. 2018 wurde ein neuer Stern enthĂŒllt. Daniel Liebeskind, der Star-Architekt, entwarf den Stern zusammen mit Swarovski. An den 70 Sternspitzen glitzern am neuen Stern 3 Millionen Swarovski-Steine.
Foto: Lechhansl / CC-by-sa-3.0
Fakt 6: Weihnachtsbaum verkehrt herum
Aktuell in den USA wieder im Trend: Der Weihnachtsbaum, der von der Decke hĂ€ngt. Die sozialen Medien sind voll mit Bildern von geschmĂŒckten BĂ€umen die auf dem Kopf âstehenâ. Dabei ist der Trend nichts Neues. Wahrscheinlich hingen sogar die ersten WeihnachtsbĂ€ume von der Decke. Denn es ist wahrscheinlich, dass sich die Tradition des Weihnachtsbaumes aus zunĂ€chst von der Decke herabhĂ€ngenden Zweigen entwickelte. Besonders im osteuropĂ€ischen Raum hielt sich der Brauch bis weit ins 20. Jahrhundert.
Fakt 7: Herkunft der Millionen BĂ€ume
Rund 25 Millionen WeihnachtsbĂ€ume kaufen die Deutschen jedes Jahr. Die BĂ€ume stammen zu 90 Prozent aus heimischer Produktion. Besonders im Sauerland und Schleswig-Holstein gibt es zahlreiche Produzenten. GröĂter Importeur von vor allem Nordmanntannen ist DĂ€nemark. Der Trend geht aber in den letzten Jahren stĂ€rker zum Weihnachtsbaum aus der Region. Zwar kauft der GroĂteil der Kunden ihren Baum beim WeihnachtsbaumhĂ€ndler oder in BaumĂ€rkten, SupermĂ€rkten oder Gartencentern, jedoch steigt der Anteil der direkt beim Erzeuger gekauften oder selbst geschlagen BĂ€ume. Ein weiterer Trend sind BĂ€ume, die ökologisch und naturnah aufgezogen werden.
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WeihnachtbÀume aus der Region und WeihnachtsbÀume selber schlagen
Fakt 8: Wann wird der Baum aufgestellt?
Traditionell wird der Baum am 24. Dezember aufgestellt. Den Tag ĂŒber schmĂŒckten Eltern und Kinder den Baum und stellen die Weihnachtskrippe auf. PĂŒnktlich zum heiligen Abend erstrahlt der Baum im weihnachtlichen Lichterglanz. Seit einigen Jahren verschiebt sich dieser Trend. Der Weihnachtsbaum gehört immer mehr zur Adventszeit dazu und leitet die gemĂŒtliche Zeit ein. Der frĂŒhzeitig aufgestellte Baum sorgt in den Wochen vor Weihnachten fĂŒr abendliche Weihnachtsstimmung im Wohnzimmer.
Fakt 9: Und was kostet der Baum dieses Jahr?
Es klingt unglaublich, aber beim Verkauf von WeihnachtsbĂ€umen gibt es mehr SteuersĂ€tze als Adventswochenenden. FĂŒr den kĂŒnstlichen Plastikbaum oder den schon geschmĂŒckten Baum gilt die Umsatzsteuer von 19 Prozent. FĂŒr die gezĂŒchtete Tanne aus einer Plantage, die auch dort direkt gekauft wird, liegt der Steuersatz bei 10,7 Prozent. Im Baumarkt oder Gartencenter sind es fĂŒr eine ungeschmĂŒckte Tanne oder Fichte nur sieben Prozent. Direkt beim Forstwirt sind 5,5 Prozent möglich und ein Kleinunternehmer der WeihnachtsbĂ€ume verkauft, muss gar keine Umsatzsteuer erheben.
Corona verschont auch nicht den Weihnachtsbaum-Markt: Experten gehen von ansteigenden Preisen aus. 2020 mĂŒssen HĂ€ndlerinnen und HĂ€ndler fĂŒr den Verkauf von BĂ€umen ein Hygienekonzept vorweisen. Der Verkauf findet auf einer vergröĂerten FlĂ€che statt, um die Abstandsregeln einzuhalten. Das schlĂ€gt sich im Preis nieder:
Eine Nordmanntanne kostet zwischen 20 und 25 Euro pro Meter und fĂŒr eine Blaufichte zahlen KĂ€ufer 10 bis 16 Euro. Bei der Fichte geht der Bundesverband von einem Preis von 6 bis 10 Euro aus.
Fakt 10: So bleibt der Baum frisch
Nichts ist Ă€rgerlicher, als wenn der Weihnachtsbaum nach wenigen Tagen in der Wohnung anfĂ€ngt zu nadeln. Wer ein paar Hinweise rund um den Baum beachtet, hat lange seine Freude an dichtem GrĂŒn. Wichtig ist die Frische des Baumes. Akklimatisieren Sie den Baum gut und schrittweise, damit er sich an die WĂ€rme der Wohnung anpasst. In der Wohnung angekommen, zĂ€hlt der richtige Standort und eine gute Wasserversorgung.
Alle Tipps und Tricks wie der Weihnachtsbaum lÀnger frisch bleibt.
Fakt 11: Weihnachtsbaum Down Under
Ganz fernab von unseren klassischen WeihnachtsbĂ€umen gibt es in Neuseeland einen besonderen Weihnachtsbaum. Praktischerweise ist an Weihnachten am anderen Ende der Welt Sommer und die Natur steht in voller BlĂŒte. Und genau zum Beginn der Feiertage am Ende des Jahres blĂŒht der Pohutukawa. Seine kleinen roten puscheligen BlĂŒten erinnern an unsere Weihnachtsbaumkugeln. Daher nennen die Einheimischen den Baum New Zealand Christmas Tree.
Der Autor: Jan Böhm
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Quellen:
- Der erste Weihnachtsbaum stand im Zunfthaus auf zeit.de vom 25.12.12
- Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Weihnachtsbaum in Zahlen und Fakten
- Deutschlandfunk: Wer hat den gröĂten Weihnachtsbaum?
- Eichsler Weihnachtsbaum
- Loving New York 10 Fakten zum Weihnachtsbaum in New York
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