
Heilkunde rund um die Eiche
Die Eiche kann in der Heilkunde bei vielen kleineren und größeren Leiden helfen. Insbesondere die Rinde ist reich an Gerbstoffen, dem sogenannten Tannin. Doch auch in Holz, Frucht und Blatt dieser Heilpflanze ist es zu finden. Aufgrund des hohen Tanningehaltes wirkt die Eichenrinde adstringierend, also zusammenziehend und antiseptisch. Dieser Effekt macht sowohl eine innere als auch äußere Anwendung eines Suds oder einer Tinktur aus Eichenrinde möglich und ist dadurch sehr effizient.
Wirkungsweise: Eiche als Heilmittel
Wie genau wirkt die Eiche als Heilmittel? Die Gerbstoffe reagieren mit den Kollagenfasern der Haut und der Schleimhäute zu unlöslichen Verbindungen. Dadurch wird das Gewebe an der Oberfläche verdichtet. Daher kann bei der äußerlichen Anwendung das Eindringen von schädlichen Erregern wie Bakterien in tiefere Schichten verhindert werden. Bei einer innerlichen Anwendung funktioniert es ähnlich. Durch das verdichtete Oberflächengewebe der Schleimhäute können beispielsweise Durchfallerreger von der Darmschleimhaut ferngehalten werden. Deshalb war in der Heilkunde früher gegen Durchfall und Ruhr oft ein Sud aus Eichenrinde das Mittel der Wahl.
Innere Anwendung
Bei Vergiftungen wurde die Eiche als Heilmittel einst wegen der beschriebenen Wirkungsweise ebenfalls oft erfolgreich eingesetzt, beispielsweise als Sud. Aus der Rinde lässt sich außerdem gut ein Tee kochen, der bei Entzündungen des Magen-Darm-Trakts helfen kann. Die innere Anwendung geht heutzutage aber immer mehr zurück. Denn meint man es mit dem Eichenrinden-Tee zu gut, kann dieser schnell zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Eine zu hohe Dosis an Tannin bewirkt den gegenteiligen Effekt dessen, was erzielt werden sollte: Dem Magen wird nicht geholfen, sondern es kommt zu Erbrechen und Durchfall. Vor einer Tee-Kur sollte man sich also unbedingt in der Apotheke nach der richtigen Dosierung erkundigen.
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Äußere Anwendung
Auch bei der äußeren Anwendung der Eiche als Heilmittel macht man sich die zusammenziehende Wirkungsweise der Gerbstoffe zunutze. Denn im Grunde sorgt wie auch bei der Herstellung von Leder das Tannin bei der menschlichen Haut dafür, dass sie gegerbt und dadurch härter wird. So haben Bakterien und Krankheitserreger weniger Angriffsfläche. Deshalb hilft Eichenrinden-Sud äußerlich angewendet gut bei Entzündungen und kleineren Wunden. Auch bei Juckreiz und Verbrennungen kann eine Salbe aus Eichenrinde Linderung bringen. Und wer an Händen oder Füßen stark schwitzt, kann mit einem Aufguss aus Eichenrinde Abhilfe schaffen. Benutzt man den Sud zum Gurgeln, hilft er bei Hals- oder Zahnfleischentzündungen und ähnlichen Problemen. Aufgrund der adstringierenden Wirkung kann ein entsprechender Badezusatz oder auch eine Lotion gegen Hämorrhoiden eingesetzt werden.
Eichenrinde und Eichentinktur sind nach wie vor in der Apotheke erhältlich. Besonders bei der inneren Anwendung der Eiche als Heilmittel, z. B. als Tee, sollten Sie allerdings auf jeden Fall vorher noch einmal mit dem Apotheker über die genaue Dosierung sprechen, um unerwünschte Wirkungen sicher zu umgehen.
Die Autorin: Elisabeth Morgenstern
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Quellen:
- Baum des Jahres
- Fred Hageneder: Die Weisheit der Bäume. Mythos – Geschichte – Heilkraft. Stuttgart 2006, 2009, S. 172-177
- Doris Laudert: Mythos Baum. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts von Ahorn bis Zitrone. München 2009, S. 103-113
- Alex Newman: Bäume. Machtvolle Zeugen des Lebens. Wien 2010, S. 161-165
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