
Heilkunde rund um die Ulme
Die Ulme darf in keiner Naturapotheke fehlen. Gerade ihre Rinde hilft bei zahlreichen Leiden. Gerbstoffe, Schleimstoffe und Bitterstoffe helfen bei Husten, Entzündungen, Schmerzen und Wunden. Ob als Tee, als Badezusatz oder in Tropfenform, die meisten Mittelchen stammen aus den USA, wo besonders die Amerikanische Ulme verwendet wird.
Anwendungen für Ulmenrinde
Für einige Leiden hält die Ulme Linderung bereit. Für Beschwerden im Hals und Mundraum bieten sich Tees oder Gurgelwasser aus zerkleinerter oder pulverisierter Rinde an. Wunden behandeln Sie mit Tinkturen, die Sie als Umschlag aufbringen. Vollbäder aus Ulmenrinde wirken beruhigend und desinfizieren die Haut.
Die Rinde der Ulme enthält Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbsäure, Harz und Schleimstoffe. In der Volksmedizin wurde sie für verschiedene Zwecke genutzt:
Schleimstoffe
Als Tee aufgebrüht hilft Ulmenrinde gegen Entzündungen im Mund und Rachenraum. Die enthaltenen Schleimstoffe beruhigen die Schleimhäute und lindern Hustenreiz.
Gerbstoffe
Gerbstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend) und eignen sich zur Wundbehandlung. Sie trocken die Wunde aus und entziehen somit Bakterien die Grundlage. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen die Wunde hört auf zu bluten.
Bitterstoffe
In der heutigen Ernährung fehlen häufig Bitterstoffe. Dabei wirken sie positiv auf den menschlichen Körper. Bitterstoffe regen den Appetit an und regulieren die Verdauung. Sie wirkt positiv auf das Gemüt und hilft begleitend bei Depressionen.
Alternative Medizin
Hildegard von Bingen hob die Kraft des brennenden Ulmenholzes hervor. Gerade die Wärme des Ulmenfeuers soll Gichtleiden lindern. Ein Bad in von Ulmenholz erwärmtem Wasser befreit von bösen Geistern und stimmt fröhlich und hoffnungsvoll.
In der Bachblütentherapie findet ist die Ulme unter dem Namen „Elm“ (Bachblüte Nr. 11) bekannt. Die Ulme soll dem Anwender dabei helfen, seine Selbstsicherheit wieder zu finden. Gerade in stressigen Zeiten gibt sie inneren Frieden.
Die Gemmotherapie setzt auf die Heilkraft in Knospen. Ulmenknospen wirken schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. Sie sind ein gern angewendetes Mittel gegen Gicht. Der Auszug aus Knospen der Feldulme reguliert den Stoffwechsel und hilft bei Akne und Ekzemen.
Auch die Blätter der Ulme sind in der Heilkunde bekannt. Blattläuse lassen an den Blättern beim saugen kleine Bläschen entstehen. Die Flüssigkeit in den Bläschen wird heilende Kraft zugeschrieben.
Ulmenrinde sammeln oder kaufen?
Die Ulme ist durch Klimawandel und Ulmensterben bei uns eine gefährdete Art. Dort, wo gesunde Ulmenbestände vorkommen, ist Vorsicht geboten. Wunden schwächen den Baum und machen ihn anfällig gegenüber Käfern, Pilzen etc. Ulmensplintkäfer haben leichteres Spiel und bringen den totbringenden Pilz gleich mit.
Beim Ernten der Baumrinde entstehen nicht nur kleine Wunden. Derart großflächige Verletzungen bedeuten für Bäume enormen Stress. Im Bast sind Leitbahnen und Wachstumsgewebe vorhanden, die der Baum nur mit Mühe ersetzen kann. Oft dauert es Jahre, bis sich das Kambium der Wunde schließt. Verzichten Sie daher, Ulmenrinde selbst zu ernten.
Die im Handel angebotene Ulmenrinde stammt nicht von heimischen Ulmenbeständen. Die Amerikanische Rotulme (Ulmus rubra) besitzt die meisten Schleimstoffe. Medizinische Produkte werden fast ausschließlich aus ihr gewonnen. Sie Rotulme ist in den USA nicht gänzlich vom Ulmensterben verschont. Ihre Existenz ist jedoch weniger stark bedroht wie die von Berg- und Feldulme.
Die Autorin: Marina Winkler
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Quellen:
- Doris Laudert: Mythos Baum, Verlag blv, 2004
erhältlich bei Freeworker - Heilpflanzenlexikon: Die Ulme
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